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Welche Bäume im Klimawandel am besten wachsen

Ein noch junger Baum vor einer grünen Wiese.

Momentan geht alles zu schnell: Durch den Klimawandel verändern sich insbesondere Umweltfaktoren wie Wasserversorgung, Temperatur oder auch der Nährstoffgehalt im Boden rasant, die für das Wachstum von Bäumen wichtig sind. Die Bäume können sich nicht mehr innerhalb eines Lebenszyklus auf natürliche Art an die neuen Bedingungen anpassen. Im Experimentierfeld Klimangepasste Bäume suchen wir für verschiedene alternative Baumarten nach Saatgutherkünften und Familien, die unter veränderten Standortbedingungen am besten wachsen und sich gleichzeitig für die stoffliche Holznutzung eignen. Wir entwickeln Konzepte, wie Wälder künftig aufgeforstet werden sollten, damit ihre Ökosystemleistungen erhalten bleiben.

„Der Klimawandel bedroht unsere Wälder. Mit neuen Pflanzungen und modernster Genetik wollen wir gezielt forstliches Vermehrungsgut identifizieren, das dem Wandel trotzt. Im Idealfall kommen diese Pflanzen nicht nur mit Hitze und Trockenheit zurecht, sondern liefern auch hochwertiges Holz. So schaffen wir zukunftsfähige Wälder, die Vielfalt und Holznutzung vereinen.“

Dr. Katharina Liepe, Projektkoordinatorin

In Trenthorst werden seit ungefähr 15 Jahren immer wieder neue Versuchsflächen angelegt. Dabei wurden in den vergangenen Jahren vor allem Baumarten wie Aspen, Pappeln und Weiden getestet, die schnell wachsen und deren Holz nach relativ kurzer Zeit genutzt werden kann. Im Landschaftslabor EiLT pflanzen wir nun Saatgutherkünfte und Nachkommenschaften von Baumarten an, denen vielversprechende Anbaueigenschaften in Klimawandel nachgesagt und die von der Bund-Länder-Arbeitsgruppe Forstliche Genressourcen und Forstsaatgutrecht als besonders zukunftsfähig eingestuft werden. Dazu zählen seltene heimische wie Hainbuche, Spitzahorn, Winterlinde und Elsbeere, europa-heimische wie Nordmanntanne, Orientbuche und Baumhasel, aber auch außereuropäische Baumarten wie die Roteiche. 

Parallel untersuchen wir Proben dieser Bäume im molekulargenetischen Labor im rund 30 Kilometer entfernten Großhansdorf, um genetische Variationen zwischen und innerhalb von Populationen und Arten besser zu verstehen. Natürliche Genvarianten sind die Grundlage für die künftige Anpassungs- und Widerstandsfähigkeit im Klimawandel.

Die Äcker, auf denen die Bäume angepflanzt werden, sind ebenfalls Objekte unseres wissenschaftlichen Interesses: Wir wollen herausfinden, wie ein Boden, der durch jahrzehntelange landwirtschaftliche Nutzung hochverdichtet ist und keine Waldbodenstrukturen aufweist, bearbeitet werden muss, damit Waldbäume gut anwachsen und sich entwickeln. 

Um die Versuchsergebnisse wissenschaftlich zu präzisieren, werden die Versuche gleichzeitig an mehreren, über Deutschland verteilten Standorten mit unterschiedlichen Klimabedingungen angepflanzt. Zudem werden Samenplantagen angelegt, auf denen mittelfristig züchterisch erzeugtes, hochwertiges Vermehrungsgut erzeugt werden soll.


Beteiligte Institute

HF

Institut für

Holzforschung

WF

Institut für

Waldwirtschaft

WO

Institut für

Waldökosysteme

FG

Institut für

Forstgenetik

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