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Aus eins mach drei

Ein Teich mit Rohrkolben und Schwänen.

Seit Jahrhunderten werden in Deutschland und Europa Fische in Teichen gezüchtet. Diese Fischteiche sind aber nicht nur Orte der Lebensmittelerzeugung. Sie sind auch Hotspots der Biodiversität und spielen eine bedeutende Rolle für das Klima und den Wasserhaushalt. Was Teiche noch alles können, wurde bisher nur wenig beachtet und erprobt. Im Experimentierfeld Teiche und Wasser wollen wir daher vor allem Co-Nutzungen wie Bewässerungsteichwirtschaft oder Biomasseproduktion erforschen.

„Wir wollen in diesem Experimentierfeld zeigen, welch große Bedeutung Teichwirtschaften in unserer Kulturlandschaft haben. Fischteiche verbinden nachhaltige Lebensmittelproduktion mit vielfältigen Ökosystemdienstleistungen und leisten damit einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft. Wir schaffen die Grundlage für eine systematische Erfassung dieser Leistungen und eröffnen zugleich Raum, um innovative Ansätze rund um das Thema Teichwirtschaft zu erproben."

Dr. Stefan Reiser, Projektkoordinator

Fische in Teichen im Binnenland zu züchten, hat eine lange Tradition. Die Teichwirtschaft in Deutschland und Europa prägt daher vielerorts das Landschaftsbild und stiftet Identität in der Bevölkerung. Für die nachhaltige Weiterentwicklung der Aquakultur bilden Teiche eine wichtige Basis. Denn Teiche können viel mehr als nur ein Ort der Lebensmittelerzeugung zu sein. Sie sind Hot-Spots für Biodiversität, sowohl im Wasser als auch entlang der Ufer. Fischteiche haben zudem eine überregionale Bedeutung für Klima und Wasserhaushalt, etwa für den Wasserrückhalt, die Grundwasserneubildung und den Hochwasserschutz. Zudem sind sie wichtig für den Rückhalt von Nähr- und Schwebstoffen und die CO2-Kompensation.

Bisher eher vernachlässigt wurden die vielfältigen Co-Nutzungsmöglichkeiten, die Teiche bieten. So können Fischteiche unter bestimmten Voraussetzungen in das Bewässerungssystem für die Landwirtschaft integriert werden, mit Photovoltaik versehen erneuerbare Energie erzeugen oder eingetragene Nährstoffe durch die Produktion von Biomasse reduziert werden. In Trenthorst sollen deshalb zunächst neun Teiche von je rund 500 Quadratmeter Größe für Innovations- oder Demonstrationsvorhaben entstehen. Dort sollen Effekte und Potenziale etwa zu Ökosystemleistungen, zur Biodiversität, zur Quell- und Senkenstärke für Treibhausgase oder auch zur ökologischen Bewirtschaftung systematisch erhoben und analysiert werden.


Beteiligte Institute

FI

Thünen-Instittut für

Fischereiökologie

OL

Thünen-Institut für

Ökologischen Landbau

AT

Thünen-Institut für

Agrartechnologie

AK

Thünen-Institut für

Agrarklimaschutz

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